Fotos mit HDR verbessern oder verfremden

Verfasst von: Steffen Rudolph
Chemnitzer Eisenbahnmuseum HDR Foto aus drei Aufnahmen
Chemnitzer Eisenbahnmuseum HDR Foto aus drei Aufnahmen  Bild: Steffen Rudolph
Die HDR Fotografie erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit. Was ist aber so anders an HDR Bildern? HDR Fotos geben große Helligkeitsunterschiede sehr detailreich wieder. Bei einzelnen Aufnahmen kann es passieren dass entweder die hellen oder dunklen Bereiche im Bild keine Zeichnung mehr aufweisen. Hier wurden Bereiche im Bild dann meistens Über- oder Unterbelichtet.

Ein einzelnes Bild hat also einen geringen Dynamikumfang. Für ein späteres HDR Bild, belichtet man eine Aufnahme kurz hintereinander mit unterschiedlichen Verschlusszeiten. Eine Software erledigt dann den Rest und legt die einzelnen Aufnahmen übereinander. Besonders ist dieses Verfahren für Motive geeignet welche sich nicht bewegen. Bei Bewegungen während der Aufnahme entsteht bei der Überlagerung der einzelnen Aufnahmen ein sogenanntes Geisterbild. Es gibt zwar Software welche versucht dieses herauszurechnen, aber nicht immer erzielt man hier das gewünschte Ergebnis. Für die Aufnahme sollte man immer ein Stativ benutzen, oder sich zumindest eine feste Unterlage suchen.

Gerade bei längeren Belichtungszeiten ist die Verwacklungsgefahr groß und kann danach durch die Software nicht mehr ausgeglichen werden. Je nach technischer Ausrüstung der Kamera kann man entweder den manuellen Belichtungs-Modus oder den Blendenautomatik-Modus (TV) nehmen. Die Blende darf sich während den Aufnahmen nicht verändern. Dies würde dazu führen das sich bei jeder Aufnahme der Schärfentiefebereich ändert. Mindestens drei Aufnahmen sollte man für ein HDR Bild anfertigen um ein ordentliches Ergebnis zu erzielen. Man belichtet die Fotos mit drei Unterschiedlichen Belichtungszeiten z.B. 1/250 s, 1/125 s und 1/60 s. Hier sind die 1/125 s die genaue Belichtungszeit, 1/250 s wäre etwas unterbelichtet und die 1/60 s etwas überbelichtet.

Versuch einer Aufnahme in freier Natur ohne Stativ (Bild: Steffen Rudolph)

Mit mehr Aufnahmen wird dann der Effekt später noch mehr verstärkt. Wenn man wissen möchte wie viel Aufnahmen man braucht, misst man den hellsten und dunkelsten Punkt im Motiv. Der hellste Punkt ergibt eine Belichtungszeit von 1/250 s und der dunkelste Punkt 1/15 s. Hier wären 5 Aufnahmen ideal. 1/250 s, 1/125s, 1/60s, 1/30s, 1/15s. Wenn die Kamera eine automatische Belichtungskorrekturfunktion hat kann man diese für die drei Aufnahmen nutzen. +1 0 -1. Stellt man den Auslöser auf Serienbild werden drei Aufnahmen hintereinander belichtet. Danach kann man noch einmal eine Reihe mit zwei Stufen aufnehmen +2 0 -2. Man erhält 5 Aufnahmen immer mit einem Abstand von einer Verschlusszeit. Die Serienbildfunktion eignet sich bedingt zum Fotografieren ohne Stativ bei kurzen Verschlusszeiten mit eben maximal drei Aufnahmen. Die Bearbeitung erfolgt danach mit der notwendigen Software.

Aufnahme unterbelichtet
Aufnahme richtig belichtet
Aufnahme überbelichtet